München, im Juni 2021

Das Album für Josef Hauzenberger: Feedback der Eigentümer, Sammler und Freunde.

Vor ein paar Tagen ist mir ein Ordner in die Hände gefallen. Er enthält die Unterlagen, Briefwechsel und Fotografien einer ambitionierten Idee, die letztlich keine Ausführung erfuhr, weil der Tod meines Vaters, Josef Hauzenberger, jäh "dazwischen"
funkte, um es einmal lakonisch zu formulieren, was 1991 im Juli bei vielen, die Josef Hauzenberger als Künstler, aber auch als Menschen haben kennenlernen können, für Traurigkeit sorgte.-

Tatsächlich hatte sich im Frühjahr der Arzt und langjährige Freund Harald Theml mit mir zusammen eine Art Geburtstagsgeschenk überlegt (zum 65.) . Die Eigentümer und Sammler von künstlerischen Arbeiten, also Ölbildern, Graphiken, Zeichnungen sollten zum einen darum gebeten werden, die Bildwerke meines Vaters im Kontext ihrer Wohn- oder Bürosituation zu dokumentieren, sowie zum anderen in wenigen Sätzen beschreiben, was das jeweilige Exponat für sie bedeute. -


Thomas J.M. Hauzenberger  


 



Vor ein paar Tagen der Himmel über meinem Haussee hatte sich gerade etwas bewölkt - erinnerte ich den Sinn für  frühen phantasiebegabte Blicke, die mir Vater verdeutlichte und als Lektionen und der "Kunst des Sehens" erläuterte. - Was mich in der Wiese, neben dem römischen Salbei und den kalten Graniten, regungslos in den Himmel starren liess, auch das abblätternde Email der Badewanne, die Stiege rauf,  gebar Fratzen und wilde Kerle, das alles war meist nur dem Augenblick vorbehalten. - Künstler zu werden, schien  verheissungsvoll,



man müsse "nur den Himmel machen lassen, die Natur und sich ausschneiden, ins Quadrat pressen, das Farbige vom Bunten zu unterscheiden". Ist das alles? - dazu kommt der Mensch - und ich sehe, was du nicht sehen kannst, weil nur ich mich gerade dazu entschliesse. - 


Bild: Blick in den Biedersteiner Kanal, am 2. Juli 2021, am Abend














"Das Bild idealisiert für mach exemplarisch Auf und Ab, Licht und Schatten, Unten und Oben der mir vertrauten Bayerischen Voralpenlandschaft einmal ohne "Weiß-Blau"-Klischee. - Es hing lange in meinem Büro im Blickwinkel und verführte mich häufig zum Spazierengehenlassen der Gedanken"

Dr. Roland Liesegang (26.7.91)





"Dieses Bild von Josef Hauzenberger hängt über meinem Schreibtisch.
Es entstand nach einem gemeinsamen Spaziergang.
Ich liebe dieses Bild wegen der Lichtung vor dem dunklen Hintergrund, wegen des Wassers, das sich seinen Lauf nimmt, wohin es will - das den dunklen, in seiner Stereotypie starr drohenden Wald nicht achtet und lebendig und frei davonfließt.

Josef Hauzenberger habe ich Ende der sechziger Jahre kennengelernt".


Karin Fries





"Bilder sind Botschaften; wichtige Botschaften, wenn uns der Künstler bekannt oder gar ein guter Freund ist; Anleitungen, die Welt mit seinen Augen zu sehen. Josefs Bilder lehren us - ganz gegen den Trend einer schnelllebigen Zeit - Konzentration auf Wesentliches, Einfaches, Beständiges. Wir sehen in Josefs Bildern Symbole des Weiblichen, was uns bedeutsam ist in einer männlich bestimmten Welt".





Ingeborg H., Studienkollegin von Renate Hauzenberger mit gemeinsamer Fächerkombination "Kunsterziehung/Werken", seit dieser Zeit beruflich (leider) überwiegend unkünstlerisch tätig, Mutter von drei Söhnen.


Dr.-Ing. Gert H., Professor für Kybernetik an der Technischen Universität München, liebt Bilder, mit denen er auch beruflich/technisch befasst ist, und zwar mit der Frage, wie Bilder möglichst ökonomisch und in möglichst guter Qualität coderot und gespeichert werden können.


Juni, 1991


















Lieber Thomas, wir haben deine Schreiben erhalten und finden die Idee von dem "Josef H. Album" super! ... Die weiteren Unterlagen lassen wir dir rechtzeitig zukommen, 

Heidi Förster und Wulf, 22. Mai 1991




( Mit Heidi und Wulf Förster verbrachte Josef Hauzenberger zusammen mit Ingrid von Zabuesnig, mit der er seit Juni 1982 verlobt war, unbeschwerte Sommer u.a. auf Sardinien.- Dort beging er auch seinen 60. Geburtstag 1986.- Der freundschaftlichen Verbundenheit zu der kinderreichen Familie entsprach auch die Bereitschaft, für diverse Anlässe kleine, zum Teil verspielte Tuschezeichnungen anzufertigen. - Ich zeige diese Arbeiten mit dem zugegebenermassen privaten Hintergrund, um die Palette seines Könnens zu unterstreichen. Ausserdem gab er in die Hände der Familie einige alte Blätter, die hier gezeigt werden sollen, Anmerkung v. Thomas H., 2021:)






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