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Illustrierte biographische Notizen |
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![]() | sehr wahrscheinlich wird Josef Hauzenberger am 3. September 1926 als einziges Kind von Kreszenz Hauzenberger (1899-1950) und dem Angestellten der Münz- und Prägeanstalt München, Friedrich Hirsch, in München geboren. Aus der Liaison mit Friedrich "Fritz" Hirsch, der aus Baden-Württemberg stammt, folgt ausser einem Briefwechsel, der teilweise erhalten ist, weder ein Zusammenleben noch eine Ehe.- Und wertend, aus den Tiefen der Unzulänglichkeit, zusammengereimt: Der eigene Vater fällt also früh aus, indem er sich der Verantwortung, eine Familie zu gründen, entzieht. - So erscheint es nicht überraschend, dass er bei einer Begegnung mit jenem 'Erzeugerhelden', Jahrzehnte später bei einem zufälligen Aufeinandertreffen und er Stadt, Josef ist gerade aus dem Krieg und kurzer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, dessen Wunsch, sich wieder anzunähern, zu versöhnen, brüsk ausschlagen wird. - 'Dafür sei es nun zu spät', will er seinem Erzeuger in seltener schroffer Klarheit zugerufen haben. - Viele Männer als Vorbilder: Fehlanzeige. Stattdessen blickt er zu den starken Menschen in seiner Umgebung auf: Das sind vorrangig Frauen, darunter seine Mutter, die ihren 'Mann' in der proletarischen Arbeits- und Lebenswelt stehen, - das sind durchweg Heldinnen mit durch Arbeit geschundenen, geröteten Händen, die mit Pragmatik und Lebensklugheit den prekären 'Laden schmeissen'. - Ganz auf der anderen Seite der gesellschaftlichen Lebenswirklichkeit, wird er in delikatem Kontrast -oder gerade aus diesem Grund - zu seinen frühen Erfahrungen im prekären Arbeitermilieu, später eine auffallend starke Faszination für bourgeoise, gerne auch adlige Lebensentwürfe von Frauen entwickeln. - Das sind Aufsteigerfantasien in schwierigen Jahren der Umbrüche. - Die letzten Jahre der Weimarer Republik und Zwischenkriegszeit auf dem Weg er früh aus. Unter den Pflegevätern habe es immerhin einen gegeben, der sich seiner etwas herzlicher angenommen habe. |
Westside Die Kindheit und Jugend erlebt er mit seiner Mutter in der Westendstraße 161, unweit der Metzeler-Reifen-Fabrik, die das Quartier regelmäßig in süsslichen Gummigeruch einnebelt - und umgeben von kleinen Handwerksbetrieben. Untertags, nach der Schule, sorgen einige "Tagesmütter" in der Nachbarschaft für das Kind, während die Mutter sich als Hilfsköchin im vornehmen Hotel Königshof verdingt. - Hier könnte die Fantasie des Kleinen schon einmal Atem holen, sich Raum greifen, sich verirren, wenn er bei einem Besuch in der Küche sich in dem Gang geirrt hätte und er plötzlich im Restaurant-Bereich einen kurzen Blick die mondän gekleideten Damen mit Haarspangen, gestärkten Kleidern und blassen Fingerspitzen | ![]() |
Im Halbschatten der Hinterhöfe, auf den mit Kopfsteinpflaster versehenen Straßen zwischen Haus und Schule, Stiegenhaus und Kolonialwarengeschäft, tragen kleine Kinder- und Jugendbanden ihre Kämpfe aus. Straße um Straße, Häuserblöcke, verfeindet, das alles auf engstem Raum. "Da mußte man genau wissen, welche Straße sicher ist, um dann in Zickzacklinien heil zur Schule zu gelangen.." In den dreissiger Jahren heiratet Zenta (Kreszenz) einen Herrn Steinmaier.- Bis auf den Namen ist mir aus Gesprächen mit J.H. keine Bemerkung zu diesem nominellen Stief- oder Pflegevater erinnerlich. Tatsächlich scheinen einige in St. Ruppert und im Westend tätige katholische Jugendseelsorger als männlich- väterliche Bezugspersonen erfolgreich in die Bresche gesprungen zu sein.- |
In schattigen Hinterhöfen, auf den mit Kopfsteinpflaster versehenen Straßen zwischen Haus und Schule, Stiegenhaus und Kolonialwarengeschäft, tragen kleine Kinder- und Jugendbanden ihre Kämpfe aus. Straße gegen Straße, Häuserblöcke, verfeindet, das alles auf engstem Raum. "Da mußte man genau wissen, welche Straße sicher ist, um dann in Zickzacklinien heil zur Schule zu gelangen.."
In den dreissiger Jahren heiratet Kreszenz einen Herrn Steinmaier.- Bis auf den Namen ist mir aus Gesprächen mit J.H. keine Bemerkung zu diesem nominellen Stief- oder Pflegevater erinnerlich. Tatsächlich scheinen einige in St. Ruppert und im Westend tätige katholische Jugendseelsorger als männlich- väterliche Bezugspersonen erfolgreich in die Bresche gesprungen zu sein.-